Wie bekämpft man die verschiedenen Arten von Falschem Mehltau?
• 4 Min. Lesezeit
Falscher Mehltau stellt eine ständige Herausforderung bei der Bewirtschaftung von landwirtschaftlichen Kulturen wie Tomaten, Weinreben und Kartoffeln dar. Ein tiefgreifendes Verständnis dieser Krankheit ist entscheidend, um Risiken vorauszusehen, Erträge zu schützen und Investitionen zu sichern.
In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Falschen Mehltau erkennen, ihn vorbeugen und bekämpfen können.
Was ist der Falsche Mehltau?
Falscher Mehltau ist eine Krankheit, die durch Mikroorganismen, sogenannte Oomyceten, verursacht wird. Sie vermehren sich über Sporen, die den Winter überdauern können, um Pflanzen bei den richtigen Bedingungen zu infizieren.
Die Schäden können beträchtlich sein und zu einer erheblichen Verringerung der Erträge führen, d. h. zu großen wirtschaftlichen Verlusten für die Landwirte.
Wie erkenne ich den Falschen Mehltau?
Die äußerlichen Symptome des Falschen Mehltaus sind je nach Kultur unterschiedlich, umfassen aber in der Regel:
Unregelmäßige, braune oder gelbliche Flecken auf den Blättern, die von verfärbten Bereichen begleitet werden.
eine watteartige Textur auf der Unterseite der Blätter, die die Form eines weißen Flaums annimmt.
der Falsche Mehltau kann sich auf den Rest der Pflanze ausbreiten und zu deformierten Früchten oder abnormalen Wachstumsbereichen führen.
Das schnelle Erkennen dieser Merkmale ist entscheidend, um frühzeitig eingreifen zu können und eine Ausbreitung zu verhindern.
Welche Bedingungen begünstigen Falschen Mehltau?
Die Entwicklung wird durch bestimmte Wetterbedingungen ermöglicht, hauptsächlich durch Hitze und Feuchtigkeit. Gewittertage mit einem Wechsel zwischen Regen- und Hitzeperioden sind daher besonders günstig für die Entwicklung dieser Krankheit.
Falscher Mehltau der Weinrebe
Der Zyklus des Falschen Mehltaus besteht aus zwei Phasen: einer primären und einer sekundären Kontamination.
Die primäre Kontamination findet zwischen März und Mai statt und erfolgt bei Durchschnittstemperaturen von über 11ºC und Regen (>10 mm). Unter diesen Bedingungen reifen die sogenannten Oosporen, heran (das Überleben der Eier über den Winter hängt von der Menge des fallenden Regens ab). Die Inkubationszeit kann je nach Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen 7 bis 15 Tage dauern und die ersten Symptome (Ölflecken) erscheinen an der Pflanze.
Daraufhin beginnt die sekundäre Kontamination. Die Sporen aus der primären Kontamination können mithilfe des Windes andere Organe der Pflanze kontaminieren. Dafür sind mehr als 2 Stunden Feuchtigkeit bei günstigen Temperaturen erforderlich. Diese Sekundärkontaminationen können während des gesamten Vegetationszyklus der Rebe stattfinden.
Kraut- und Knollenfäule der Kartoffel
Die Oomyceten der Kraut- und Knollenfäule halten sich im Boden auf Kartoffelresten oder auch auf kranken Knollen, die beim Auskeimen kontaminierte Triebe hervorbringen. Die Keimung dieser Sporen und die Ansteckung der ersten Pflanzen beginnt im Frühjahr. Die Inkubationszeit bis zum Auftreten der ersten Symptome dauert je nach Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen 4 bis 9 Tage. Der Wind (oder auswaschender Regen) verteilt diese Sporen dann von einer Pflanze zur anderen und von einer Parzelle zur anderen.
Die Entwicklung der Krankheit wird dann von den Feuchtigkeits- und Temperaturbedingungen bestimmt. Sie wird durch eine Luftfeuchtigkeit von über 90 % und eine Durchschnittstemperatur zwischen 15°C und 25°C begünstigt.
Wie kann man der Entwicklung von Falschem Mehltau vorbeugen?
Pflanzenbauliche Praktiken
Lassen Sie möglichst genügend Abstand zwischen den Pflanzen, um eine zu schnelle Ausbreitung dieses Schädlings zu begrenzen.
Stören Sie den Entwicklungszyklus des Falschen Mehltaus durch Fruchtwechsel und reduzieren Sie so die Konzentration des Schädlings im Boden.
Die Kulturen (und die Umgebung der Parzelle) regelmäßig inspizieren, um die Krankheit frühzeitig zu erkennen und somit frühzeitig einzugreifen und den Schaden zu begrenzen.
Vermeiden Sie Staunässe, indem Sie eine übermäßige Bewässerung vermeiden oder eine angemessene Drainage fördern.
Wählen Sie eine Sorte mit geringer Anfälligkeit für Falschen Mehltau.
Begrenzen Sie das Wachstum
Laubhaufen vermeiden (Behandlung mit Kalk, Boden bedecken etc.)
Das Wetter, um den Falschen Mehltau vorherzusehen
Wie bereits erwähnt, spielen die Wetterbedingungen eine Schlüsselrolle im Zyklus des Falschen Mehltaus, selbst wenn es sich nur um wenige Grad handelt. Aus diesem Grund ist es notwendig, einen möglichst lokalen Wetterdienst mit zuverlässigen und genauen Vorhersagen zu nutzen. Mit Sencrop haben Sie Zugriff auf:
Live-Wetterberichte Ihrer Flächen, um die Bedingungen in Echtzeit zu verfolgen.
Sencrop Vorhersagen, eine Zusammenstellung der zuverlässigsten Wettermodelle für Ihren Standort und die beobachteten Daten.
Wie wird Falscher Mehltau behandelt?
Die Bekämpfung des Falschen Mehltaus erfolgt hauptsächlich vorbeugend, wenn günstige Wetterbedingungen für die Entwicklung der Krankheit festgestellt werden. Wenn die vorbeugende Behandlung nicht ausreicht und sich die Krankheit auf Ihrer Parzelle ausbreitet, müssen Sie rasch handeln.
Im Rahmen der Behandlung gegen den Falschen Mehltau stehen Ihnen mehrere Substanzen mit besonderen Wirkungsweisen zur Verfügung. Im Weinbau wird hauptsächlich Kupfer eingesetzt (man spricht z. B. von Bordeauxbrühe oder Oxychlorid). Deshalb ist es so wichtig, Risiken zu antizipieren und ihnen vorzubeugen. Bei Kartoffeln spricht man z. B. Cymoxanil oder Zoxamid. Kupfer wird im Rahmen einer biologischen Bewirtschaftung eingesetzt.
Es wird auch mit anderen Alternativen experimentiert, wie z. B. Natriumbicarbonat.
Ihre Behandlungsabfolge sollten Sie mit der Beratung abstimmen.
Nutzen Sie die Sencrop-Behandlungsfenster, um den besten Zeitpunkt für die Durchführung Ihrer Behandlungen zu ermitteln. Die Wetterbedingungen spielen nämlich eine Schlüsselrolle für die Wirksamkeit des angewendeten Produkts.
Schlussfolgerung
Es ist wichtig zu beachten, dass unabhängig von der Behandlungsmethode das integrierte Krankheitsmanagement weiterhin entscheidend ist, um die Auswirkungen des Falschen Mehltaus in der Landwirtschaft zu minimieren. Dies bedeutet eine sinnvolle Kombination aus Anbaumethoden, Sortenwahl, Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und ständiger Überwachung der Kulturen, um ein Auftreten der Krankheit frühzeitig zu erkennen. Durch einen proaktiven und diversifizierten Ansatz können Landwirte ihre Kulturen besser vor der Kraut- und Knollenfäule schützen und langfristig nachhaltige Erträge sichern.
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