Schädlingsrisiken im Herbst antizipieren und handeln
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Der Herbst, die Aussaatzeit für Wintergetreide, kann große Schädlingsrisiken wie Läuse, Zikaden und Schnecken mit sich bringen. Sie gefährden die Gesundheit der Pflanzen und gedeihen unter bestimmten Wetterbedingungen. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Wetterbedingungen auf Ihren Flächen genau zu überwachen, um Risiken vorherzusehen.
Welche Risiken sind mit diesen Schädlingen im Herbst verbunden? Welche Wetterbedingungen begünstigen ihre Entwicklung? Und wie kann vernetztes Wetter Ihnen dabei helfen, diese Bedrohungen zu antizipieren und Ihre Pflanzen zu schützen? Erfahren Sie es in diesem Artikel.
Risiken durch Blattläuse
Blattläuse sind kleine, saftsaugende Insekten, die sich schnell vermehren. Sie ernähren sich von Pflanzensäften und verringern dadurch die Ernte. Diese Insekten übertragen auch Krankheiten von einer Pflanze zur anderen. Es ist der Hauptvektor des Gerstengelbverzwergungsvirus (Barley Yellow Dwarf Virus (BYDV)).
Wintergetreide wie Weizen und Gerste sind im Herbst besonders anfällig für Blattlausbefall.
Für Blattläuse günstige Wetterbedingungen
Die idealen Bedingungen für die Entwicklung von Blattläusen liegen zwischen 12°C und 25°C. Tatsächlich können geflügelte Individuen oberhalb von 12°C ihren Flug wieder aufnehmen und auf gesunde Flächen wandern. Geschwindigkeit und Intensität ihrer Fortpflanzung nehmen mit der Temperatur zu.
Umgekehrt sind Blattläuse bei Temperaturen unter 3°C nicht mehr aktiv, können aber überleben.
Ein gemäßigter Sommer, gefolgt von einem milden Herbst, stellt daher ideale Bedingungen für Herbstblattläuse dar.
Kontrollieren Sie das Risiko von Blattläusen auf Ihren Flächen
Bevor Sie eine Behandlung durchführen, ist es wichtig, die Bestände zu kontrollieren und die Schädlingsaktivität vom Auflaufen des Getreides bis zum ersten Frost zu überwachen.
Um den Blattlausdruck auf Ihren Feldern bestmöglich einzuschätzen, führen Sie Kontrollen durch:
auf Risikoflächen wie Randstreifen oder Flächen in der Nähe von Hecken
in Reihen von 10 Pflanzen
während sonniger und warmer Tageszeiten. Blattläuse sind dann auf den Pflanzen zu sehen
Behandlung starten
Die Anwendung wird dann empfohlen, wenn 10 % der Pflanzen mindestens eine Blattlaus tragen.
Zikaden
Zikaden sind Insekten, die sich von Pflanzensäften ernähren und auch Krankheiten übertragen können. Insbesondere verbreiten sie das Weizenverzwergungsvirus (Wheat dwarf monogeminivirus, WDV).
Es ist bekannt, dass sie Wintergetreide befallen und erhebliche Schäden verursachen, indem sie die Pflanzen schwächen.
Günstige Wetterbedingungen für Zikaden
Wie bei Blattläusen sind milde Temperaturen über 12°C günstige Bedingungen für die Entwicklung von Zikaden.
Gegen Zikaden gibt es derzeit kein zugelassenes Insektizid in Deutschland. Bekämpfungsmaßnahmen gegen die Viruserkrankungen bilden unter anderem ein angepasster Saatzeitpunkt je nach Witterung, möglichst spät, die Sortenwahl sowie eine angepasste Stickstoffdüngung.
Risiken durch Schnecken
Schnecken sind Schädlinge, die sich von Blättern und jungen Pflanzen ernähren. Sie sind im Herbst aktiv und stellen für Getreide vom Aufgangsstadium bis zum 3-4-Blatt-Stadium eine Gefahr dar.
Für Schnecken günstige Wetterbedingungen
Folgende Bedingungen begünstigen die Entwicklung von Nacktschnecken:
hohe Luftfeuchtigkeit (Luftfeuchtigkeit über 60 %). Regelmäßige Regenfälle sind daher sehr günstig für ihre Entwicklung
Durchschnittstemperaturen zwischen 10 und 20°C
Wenn das Wetter trockener und kälter ist, wandern Schnecken in den Boden und warten auf die Rückkehr günstigerer Bedingungen.
Die Entwicklung von Nacktschnecken wird nicht nur vom Wetter, sondern auch von anderen Faktoren beeinflusst, beispielsweise von der Bodenbeschaffenheit, der Bodenbearbeitung oder der Fruchtfolge.
Bewerten Sie das Risiko von Schnecken in Ihren Schlägen
Der Fang kann auch bei feuchten Bedingungen durchgeführt werden. Eine Überwachung vor und nach dem Auflaufen der Pflanzen ist unerlässlich. Der Besatz lässt sich gut mit feuchten Säcken, Brettern, Dachziegeln oder Schneckenfolien überprüfen
Chemische Bekämpfungsmaßnahmen durchführen
Sollten pflanzenbauliche Maßnahmen wie Bodenbearbeitung nicht greifen: die Wirkstoffe Methiocarb, Medaldehyd und Eisen-III-phosphat sind zugelassen und können bei feuchtkühlen Nächten und feuchten Tagen ausgebracht werden um die Wirkung zu fördern und sollte bei Getreide bis zum 4-Blatt-Stadium durchgeführt werden. Zur Ausbringung des Granulats sind besondere Maßnahmen erfordelich.
Vernetztes Wetter für Ihren Kampf gegen diese Schädlinge
Mit vernetztem Wetter können Sie auf Live-Messwerte Ihrer Schläge zugreifen und dank zuverlässiger Wettervorhersagen Risiken vorhersehen. Erkennen Sie Risikoperioden einfacher und führen Sie Beobachtungen in Ihren Feldern durch.
Wenn ein Schädlingsdruck festgestellt wird, hilft Ihnen das vernetzte Wetter bei der Planung Ihrer Behandlungen. Ermitteln mithilfe der Prognosen im Handumdrehen das beste Behandlungsfenster. Sie stellen somit die Wirksamkeit Ihrer Behandlung sicher.
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