Hitzewellen, Gewitter, Regen ... Die Wetterbilanz für das Jahr 2023
• 4 Min. Lesezeit
Das Jahr 2023 war besonders warm. Wie sieht es mit Regen und Sonne aus? Lesen Sie unsere Wetterbilanz für das gesamte Jahr.
Winter 2022/2023
Diese Saison begann mit teilweise rekordverdächtigen Temperaturen! Erinnern Sie sich: Nur wenige Stunden vor dem Jahreswechsel wurden am 31. Dezember 2022 vor allem in Oberbayern bemerkenswerte Werte verzeichnet. Im Sencrop-Netzwerk wurden lokal die 20°C überschritten. Diese Temperaturen lagen weit über den normalen Werten der Jahreszeit und machten diesen Winter zu einem noch zu milden Winter. Landesweit lag die Temperatur in der kalten Jahreszeit im Durchschnitt 2,7°C über der normalen Jahreszeit. Laut den klimatologischen Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) belegte der Winter 2022/2023 damit den zwölften Platz der wärmsten Winter seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die im Westen aufgestellten Sencrop-Wetterstationen haben im Winter durchschnittlich 5°C gemessen.
Der Regen entsprach im Großen und Ganzen der normalen Jahreszeit, auch wenn es wie so oft Unterschiede zwischen den Regionen gibt. Im Westen wurden im Sencrop-Netzwerk durchschnittlich bis zu 280/300 mm Regen gemessen. Die Niederschlagssummen nehmen ab, wenn man sich nach Süden und Osten verschiebt, wobei die Regenfälle manchmal unter den Normalwerten liegen. Die Sonne hat also die Oberhand gewonnen.
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Auswirkungen auf die Landwirtschaft: die milden Temperaturen boten ein hohes Risiko für das Auftreten von Schädlingen wie dem Großen Rapsstängelrüssler, insbesondere im Westen und Süden.
Frühling 2023
Der Frühling brachte weiterhin mildes Wetter in ganz Deutschland bei Temperaturen, die über den jahreszeitlichen Normalwerten liegen. In den letzten zwei Mai-Wochen erreichten die Temperaturen im Sencrop-Netzwerk der Wetterstationen 25 bis 30°C, kurz bevor Beginn des meteorologischen Sommers.
Die Monate März und April waren besonders feucht, bevor in der zweiten Maihälfte allmählich wieder trockenere Bedingungen eintraten. Über den gesamten Frühling hinweg betrug die Niederschlagssumme in Westdeutschland teilweise mehr als 300 Liter Wasser pro Quadratmeter. Im Gegensatz dazu wurden im Norden und Osten des Landes in 3 Monaten kaum 100 Liter Wasser erreicht.
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Auswirkungen auf die Landwirtschaft: Die Aussaat von Kulturen wie Mais und Zuckerrüben erfolgte erst relativ spät, dadurch, dass die Befahrbarkeit oft nicht gegeben war. Blattkrankheiten im Getreide wurden durch das milde Wetter im Winter und das feuchte Frühjahr begünstigt.
Sommer 2023
Zum 27. Mal waren die Temperaturen in Deutschland während eines Sommers zu warm. So war es in unseren Regionen bei einer offiziellen Temperatur von 18,6°C nach Angaben des DWD im Durchschnitt 2,3 Grad zu warm. Im Sencrop-Netzwerk ließen sich einige Tage mit sehr hohen Temperaturen ablesen. Bereits im Juni stiegen die Temperaturen im Südwesten des Landes in die Höhe, bevor sie Mitte Juli fast 40°C erreichten.
Auch die Sonne schien ausgiebig. Der Juni war besonders hell, bevor im Juli und August wieder ergiebige Niederschläge einsetzten. Im Sommer wurden mehrere Gewitterwellen mit teilweise heftigen Entwicklungen beobachtet. Unter einigen dieser Gewitter wurden Phänomene mit starken Windböen, Hagel, aber auch sintflutartigen Regenfällen gemeldet. In den Alpen und im Nordwesten Deutschlands waren die Regenmengen hoch.
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Auswirkungen auf die Landwirtschaft: Gewitterpassagen und starke Regenfälle erschwerten die Ernte erheblich. Es kam zu hohen Verlusten und auch Qualitätseinbußen, insbesondere beim Getreide.
Herbst 2023
Der Herbst 2023 folgte wieder einmal dem gleichen Trend wie seit Jahresbeginn: immer noch zu warm! Der Herbst war in einigen Gebieten auch sehr regnerisch, was manchmal zu Wasseransammlungen auf unseren Feldern führte. Der Durchschnitt der gemessenen Temperaturen lag 2,7°C über dem jahreszeitlichen Normalwert. Dies ist der 13. Herbst in Folge mit Temperaturen, die für die Jahreszeit viel zu mild sind. Anfang September ging der Sommer übrigens in die Verlängerung: Die Temperaturen stiegen leicht auf über 30°C. Erst Mitte Oktober sanken die Temperaturen dauerhaft.
Der Herbst 2023 ist somit einer der regenreichsten der letzten Jahre. Im Schnitt lagen die Niederschläge laut DWD zwischen September und November bei 257 mm. Dies war besonders in Richtung der Alpen und des Schwarzwaldes zu beobachten. Anders sieht es in anderen Gebieten aus, die von den starken Regenfällen eher verschont blieben. Mit einem bemerkenswert trockenen und warmen September und einem insgesamt ruhigen Oktoberbeginn war die Sonne in Deutschland, insbesondere in Bayern, sehr präsent. In den letzten Tagen des Herbstes und den ersten Tagen des Winters kehrten die kalten und schneereichen Bedingungen in das Land zurück und verursachten manchmal sehr schwierige Bedingungen, insbesondere in der Nähe der Schweizer Grenze …
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Auswirkungen auf die Landwirtschaft: Bis in den Dezember wurde mangels Befahrbarkeit der Flächen noch Wintergetreide ausgesät, dessen Entwicklung durch die Wassersättigung des Bodens in Mitleidenschaft gezogen wurde. Die Kartoffelernte hatte teils verheerende Folgen für die Qualität. Die Rübenernte dauert teils noch an.
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