Der Landwirt kann die für seine Kultur und die Umwelt optimalen und ressourcenschonenden Entscheidungen treffen
Seit Anfang des Jahres 2022 können unsere Kunden über ihre Wetterstation und die zugehörige Sencrop-App ihre einzelnen Kulturen mit den lokalen Wetterdaten verbinden und erhalten agronomische, kulturspezifische Informationen. Zusätzlich können sie seit März auf die Prognosemodelle des ISIP-Informationssystems zugreifen und profitieren von konkreten Risikoberechnungen und Empfehlungen für den Pflanzenschutz. Im Interview erklärt uns Dr. Manfred Röhrig, Geschäftsführer Informationssystem Integrierte Pflanzenproduktion (ISIP) e.V., warum die Verbindung zwischen den Sencrop Wetterdaten und den ISIP Entscheidungshilfen so nützlich ist.
Herr Dr. Röhrig, ISIP bietet landwirtschaftlichen Nutzern Entscheidungshilfen für die Pflanzenproduktion. Auf welchen Daten basieren diese Empfehlungen?
Dr. Manfred Röhrig: Die Entscheidungshilfen in ISIP basieren im Idealfall auf drei Quellen:
Erstens auf Ergebnissen von Prognosemodellen, die in den meisten Fällen von der ZEPP, der Zentralstelle der Länder für EDV-gestützte Entscheidungshilfen und Programme im Pflanzenschutz, entwickelt wurden. Ein Prognosemodell ist allerdings immer nur ein unvollständiges Abbild der Realität, daher braucht man für eine fundierte Entscheidungshilfe weitere Daten.
Die zweite Quelle sind die Monitoringdaten, die von den Beratungskräften der Bundesländer auf ausgewählten Feldern erhoben werden und Auskunft über die Befallssituation auf diesen Schlägen geben. Diese Daten werden über ein mobiles Erfassungstool an ISIP weitergegeben. Als dritte Quelle dient eine textliche Interpretation der Daten aus Punkt 1 und 2 durch die Beratungskräfte selbst.
Welchen Nutzen hat der Landwirt von der Zusammenführung der lokalen Wetterdaten von Sencrop und den ISIP-Entscheidungshilfen?
Dr. Manfred Röhrig: Für die Berechnung der ZEPP-Prognosemodelle nutzen wir Wetterdaten aus zwei unterschiedlichen Quellen: Zum einen sind das die Stationen des Deutschen Wetterdienstes, zum anderen erhalten wir auch die Daten von Wetterstationen der Pflanzenschutzdienste der Länder. Diese Stationen liegen in manchen Regionen jedoch relativ weit auseinander, so dass die Frage ‚welche Station ist nun relevant für mich?‘ häufig nicht leicht zu beantworten ist. Nutzt nun ein Landwirt eine Wetterstation von Sencrop, die direkt auf seinem Feld steht, erfasst diese Station ultra-lokale Wetterdaten, die in Verbindung mit weiteren agronomischen Faktoren wie z. B. Sorte und Aussaatzeitpunkt äußerst präzise Empfehlungen unserer Entscheidungshilfen ermöglichen.
ISIP kooperiert zum ersten Mal mit einem Anbieter von Wetterstationen. Warum haben Sie sich für die Zusammenarbeit mit Sencrop entschieden?
Dr. Manfred Röhrig: Wir von ISIP möchten Landwirte in die Lage versetzen, qualifizierte Entscheidungen im Rahmen eines integrierten Pflanzenschutzes zu treffen. Sencrop Wetterstationen erfassen die Daten in genau derselben Messhöhe, wie die Stationen, mit deren Daten die ZEPP Prognosemodelle geeicht sind. Durch die Nutzung dieser ultra-lokalen Wetterdaten in unseren Entscheidungshilfen verfügt der Landwirt somit über eine qualitativ hochwertige, digitale Informationsbasis, um für seine Kultur und die Umwelt optimale und ressourcenschonende Entscheidungen zu treffen. Das ist genau unser Interesse!
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